1. |
dienlich
05:16
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dienlich
werte, wozu werte?
völlig nutzlos.
wirf sie fort.
werte, welche werte?
völlig nutzlos.
wirf sie über bord.
skrupel, ohne skrupel.
hab' keine scheu.
sei einfach hemmungslos.
skrupel, weshalb skrupel?
nur keine bedenken.
versetz' den letzten stoß.
entfremde dich so sehr du kannst,
irgendwann dann siehst du's ein.
und macht es dich auch noch so krank,
es wird dir dienlich sein.
lügen, hab keine sorge.
nichts als lügen.
ist, was sie hören soll'n.
lügen, nichts als lügen.
zier' dich nicht.
sag' was sie hören woll'n.
entfremde dich so sehr du kannst,
irgendwann dann siehst du's ein.
und macht es dich auch noch so krank,
es wird dir dienlich sein.
keiner wird dich je vermissen.
dein name bleibt uns ungewiss.
du hast es einst so ausgesät,
nun sieh zu, dass du es auch frisst.
liebe, warum liebe?
kannst ihr nicht trauen
sie verletzt dich nur.
liebe, kein mensch braucht liebe,
braucht kein vertrauen.
bleibe einfach stur.
entfremde dich so sehr du kannst,
irgendwann dann siehst du's ein.
und macht es dich auch noch so krank,
es wird dir dienlich sein.
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2. |
übermensch
04:00
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bin gut gebaut.
scharfer verstand.
ich habe schneid.
bin wortgewandt.
immer bescheiden.
eine lichtgestalt.
was ich auch anpack,
es wird zu gold.
habe promoviert.
besitze format.
der dalai lama
fragt mich oft um rat.
angst vorm versagen
ist nicht mein ding.
ich sehe jünger aus
als ich wirklich bin.
ganz hoch zu ross komm‘ ich angeritten
und sehe auf euch herab.
wie ihr zu mir aufschaut, schweißgebadet
und vor ehrfurcht erstarrt.
bin durchtrainiert
und unbesiegbar.
brauche keine zehn sekunden
für hundert meter.
rechne noch im kopf.
bin kultiviert.
kann meinen ellenbogen
mit der nase berührn.
bin energiegeladen,
ein pulverfass
ein finger am abzug,
keiner kann mir was.
wer neben mir steht,
verblasst gegen mich.
stell‘ alles in den schatten,
denn der meister bin ich.
ganz hoch zu ross komm‘ ich angeritten
und sehe auf euch herab.
wie ihr zu mir aufschaut, schweißgebadet
und vor ehrfurcht erstarrt.
ich sitze fest in meinem sattel.
habe die zügel in der hand.
aale mich in selbstgefälligkeiten,
wenn ihr nach meiner pfeife tanzt.
ganz hoch zu ross komm‘ ich angeritten
und sehe auf euch herab.
wie ihr zu mir aufschaut, schweißgebadet
und vor ehrfurcht erstarrt.
niemand kann mir das wasser reichen,
ich bin der nabel der welt.
also seht es endlich ein
oder zieht leine, wenn es euch nicht gefällt.
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3. |
haltlos
04:41
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es kommt in bewegung,
es schraubt sich empor,
es bahnt sich den weg,
es schaut aus dir hervor.
es vibriert und es kämpft,
es gibt sich fast auf,
schaut zur sonne hinauf.
es marschiert nach vorn,
reißt mauern ein,
es kontrolliert die gezeiten,
es frisst sich durch gestein.
es kegelt den regen kann im sturme stehen.
kannst du es sehen?
halt halt haltlos, wenn der boden anfängt zu vibrieren,
bist du bereit die kontrolle zu verlieren?
gib gib alles, gib alles auf was dich noch hält.
kommst du mit, bevor der vorhang fällt?
es ist liebe und hass,
ist freude und leid,
es ist eine sekunde,
es ist die ewigkeit.
es ist der neubeginn,
und der untergang.
endlose stille
und breitester klang.
es ist die reinste wahrheit,
alles fantasie,
es ist ein schwarzes loch.
und pure energie.
es raubt dir die sinne,
es feuert dich an.
wir kommen voran.
halt halt haltlos, wenn der boden anfängt zu vibrieren,
bist du bereit die kontrolle zu verlieren?
gib gib alles, gib alles auf was dich noch hält.
kommst du mit, bevor der vorhang fällt?
spürst du die freiheit ohne zügel?
keine rüstung, sondern flügel!
wenn die euphorie sich legt
und du spürst nur dich im raum.
im stillen das herz die brust zerschlägt,
verlass dich auf dein urvertrauen.
dann schau dich um und sieh es ein,
verschiedenheit, die uns vereint.
hier bist du mensch, hier darfst du sein.
halt halt haltlos, wenn der boden anfängt zu vibrieren,
bist du bereit die kontrolle zu verlieren?
gib gib alles, gib alles auf was dich noch hält.
kommst du mit, bevor der vorhang fällt?
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